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Appleseed (2004)
Nach einem nur mäßigen Appleseed Anime aus dem Jahre ´88 war die Fangemeinde gespannt auf die aktuelle "Neuauflage" des Manga-Klassikers von Starzeichner Masamune Shirow. 2004 war es endlich soweit. Am 17. April hatte der Film in Japan Premiere. Ein Jahr später landete er endlich als DVD beim Händler.
Der Manga selbst hatte fast epische - für japanische Verhältnisse aber eher typische - Seitenzahl-Dimensionen.
Appleseed war Shirows erster zeichnerischer Höhepunkt und seine später folgenden computergenerierten Spielereinen (z. B. der Ghost in the Shell 2 Manga) noch "in den Anfängen".
Die komplexe Story um die taffe Deunan Knute und ihrem Freund Briareos zeichnete sich durch Witz und reichlich Actionsequenzen aus. Shirow versteht es bis heute meisterlich für seine Geschichten einen glaubwürdigen und "realen" Background - bis ins kleinste Detail gehend - zu erschaffen.
Worum geht es in groben Zügen in Appleseed?
Der Anime weicht etwas von der Grundstory des Mangas ab. So wird Deunan nicht ohne Grund nach Olympus gebracht, denn Ereignisse in ihrer Vergangenheit sind der Schlüssel für das Schicksal der Menschen in Olympus. Die "Appleseed" Technologie wurde schließlich von Deunans Mutter entwickelt. Der Wettlauf um den Schlüssel beginnt. ...
So weit so gut, aber so recht mag die bemüht konstruiert wirkende Geschichte nicht funktionieren. Appleseed 2004 greift zwar einige Themen des Mangas auf, trotzdem fehlt es dem Film an Tiefe und Seele.
Zudem erhalten die Charaktere keine Chance sich dem Zuseher eindringlich zu präsentieren.
Desweiteren: Appleseed fehlt jedlicher Witz. Briareos ist zum besserwisserischen, kalten Cyborg verkommen und Deunan lässt ihren sarkastischen Witz vermissen.
Zur Verdeutlichung sei die aus dem Manga entnommene Kampf-Übung der ESWAT-Polizei-Einheit herangezogen.
Was sind künstlich wirkende Gefühlsausbrüche von Deunan Wert, als in den Ölplattform-Szenen ein ESWAT-Teammitglied erschossen wird und Deunan gefühlsschwanger ihren Schmerz herausschreit, wenn der Zuseher zuvor keinen Hinweis auf die gefühlsmäßige Bindung zum ESWAT-Team zu sehen bekam. In den Manga-Geschichten waren die "Bar-Szenen" immer recht amüsant und Deunan mittendrin.
Zusammengefasst: Appleseeds Geschichte funktioniert nicht; nicht mal ansatzweise. Zu viel wollte man wohl aus der epischen Manga-Geschichte Shirows in den Anime verarbeiten. Was letztendlich verarbeitet wurde, wirkt unlogisch und inkonsequent umgesetzt.
Fast entsteht der Eindruck, Regisseur Shinji Aramaki (machte u.a. Bubblegum Crisis) wollte die "schönsten" Bildsequenzen aus den Shirow-Mangas für den Anime adaptieren und versuchte dann diese Szenen inhaltlich irgendwie zu verbinden. Das hat nur leider nicht funktioniert.
Kommen wir zur Optik. Bombastische Flug- und Kampforgien lassen das Anime-Actionherz durchaus höherschlagen, täuschen aber nicht über die dahinplätschernde lückenhafte Geschichte hinweg.
Ein weiteres Manko - worüber sich durchaus streiten lässt:
Nach den ersten Minuten "Appleseed - the Movie" hatt man den Eindruck, Cut- und Zwischensequenzen eines X-Box/PS2 Appleseed Spiels zu sehen, die man für einen Filmeindruck zusammengeschnitten hat.
Nach dem "Final Fantasy Desaster" mit den realistischen computergenerierten Schauspielern hätte man bei Appleseed weitaus "sparsamer" mit dem Computer wirken können.
Man kann durchaus das Bestreben, mit Appleseed einen "100%-am-Computer-entstandenen-Anime" (100%-CG) produzieren zu wollen verstehen. Doch dies ging größtenteils voll in die Hose.
Der Soundtrack versinkt ebenfalls im Mittelmaß. Die Stücke "Good Luck" von Basement Junk und "Anthem" von Boom Boom Satellites lassen es an Originalität für einen Anime-Soundtrack vermissen. Als eigenständigen Musiktrack durchaus gefällig, transportieren die Tracks zu wenig vom "Appleseed-Thema".
Fazit: Appleseed 2004 ist ein mittelmäßiger Anime, dem der Versuch, den Film komplett am Computer zu erstellen, künstlerisch und inhaltlich nicht bekommen ist. Die Geschichte wirkt belanglos und konstruiert. Die quitschbunten Figuren versuchen Emotionen zu vermitteln, wirken aber blass und ausdruckslos. Der Soundtrack reiht sich in das Mittelmaß ein, bleibt unaufdringlich und ist schnell vergessen.
Neben einem zweiten Film ist eine Appleseed-TV-Serie geplant. Vielleicht ist es den Produzenten dann möglich, mehr Inhalt und Seele aus dem Shirow-Mangas für ihren Anime zu extrahieren. In Ghost in the Shell hat es doch auch geklappt.
Link: |
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