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44 Magnum

Die Serie 44 Magnum wurde vom Verlag Edifumetto herausgegeben. Die "Mini"-Serie erschien von Januar bis Oktober 1984 und umfasste insgesamt zehn Ausgaben. Die Serie handelt vom ehemaligen CIA-Agenten und jetzigen Privatdetektiv Jody J. Baldwin alias "44 Magnum", der in Miami (Florida) arbeitet. Optisch ist er an den amerikanischen Schauspieler Tom Selleck in seiner Zeit als TV-Star in der Serie "Magnum, P.I." angelehnt.

Wie schon bei "Fox” war Germano Bonazzi für den Innenteil und Emanuele Taglietti für die Titelbilder verantwortlich.(Weitere Daten über die Künstler sind hier zu finden.)

Das Team von Edifumetto hatte schon immer ein Gespür dafür, was in den italienischen Medien gerade angesagt war, und griff dies schnell in seinen Comics auf. Diese Serie, in der ein ehemaliger CIA-Agent zum Privatdetektiv wird, wurde eindeutig von der äußerst beliebten US-Fernsehserie Magnum, P.I. mit Tom Selleck in der Hauptrolle aus den 1980er Jahren inspiriert – allerdings mit der für den Verlag typischen Dosis Erotik und Nacktheit, die die Handlung auflockert. (1)

Taglietti wurde beauftragt, eine Selleck-ähnliche Figur für die Cover zu entwerfen. Er erinnert sich, dass es schwierig war, geeignete Vorlagen für seine Illustrationen zu finden: "In der heutigen Zeit des Internets ist es einfach, Hunderte von Bildern von Prominenten zu finden. Damals waren diese jedoch nicht so leicht verfügbar, vor allem wenn es sich um ausländische Stars handelte. Ich musste Dutzende von Zeitschriften durchblättern, um Fotos von Tom Selleck zu finden." (1)

Die spürbar wechselhafte Qualität der Comicseiten ist vermutlich dem hohen Arbeitstempo geschuldet. Trotzdem ist Bonazzis Stil deutlich besser als der manch anderer Produktion dieser Jahre. Der ruppige, skizzenhafte Pinselstrich passt hervorragend zu dieser Art von "Crime-Sex-Geschichten".

So richtig wollte das Lesepublikum die Helden-"Look-alikes" jedoch nicht annehmen. Zumindest nicht amerikanische, männliche "Helden" wie Sylvester Stallone, Tom Sellek oder Telly Savalas.

Besser erging es europäischen "Look-alikes" wie der wunderschönen italienischen Schauspielerin Ornella Muti in "ihrer" Serie Sukia (153 Ausgaben + 6 Extras, 1978 bis 1988, Edifumetto). Obwohl die Sexszenen pro Ausgabe sehr dürftig waren, kamen die Erotik- und Horrorabenteuer der Vampirin Sukia beim Leser sehr gut an.

Ebenso erfolgreich war die Serie Playcolt mit dem französischen Schauspieler Alain Delon, der hier – nicht gerade subtil verändert – den gut aussehenden Milliardär und Playboy Alan Velon spielt. Die Serie brachte es auf 128 Ausgaben! Easter Egg: Der Protagonist lebt auf einer eigenen Insel in Form eines Hais: Barracuda Island. Der Herausgeber Edifumetto trägt einen Hai im Logo.

Die Serie "44 Magnum" hat im Grunde anständige Drehbücher bekommen, die aus der Sicht eines Noir-Action-Comics funktionieren. Edifumetto-Chef Renzo Barbieri selbst hat sie verfasst. Sie sind fesselnd und halten die eine oder andere Wendung bereit. Sie hätten auch ein sehr hohes erotisches Potenzial, wenn nicht "alle" Sexszenen zu hastig und inhaltlich eingeschränkt inszeniert wären. Sie wirken wie flüchtige Vignetten im Vorbeigehen. Oft sind nur zwei oder drei kurze erotische Szenen pro Folge eingebaut.

Dasselbe passierte auch in der Serie "Fox", in der die Action- und Thriller-Handlungen vorherrschen und Erotik nur für einen flüchtigen Moment sorgt. Beide Serien hatten nur eine kurze Lebensdauer, da das Publikum offensichtlich schnell gelangweilt war, nachdem die Neugier verflogen war, einen Pornocomic mit einem Film- und Fernsehstar (in diesem Fall Tom Selleck bzw. Stallone) zu kaufen.

Dass die Mischung aus Sex und Crime(-story) funktionieren kann, zeigt zum Beispiel die Serie Quei due della luce rossa (grob übersetzt etwa: "Die Zwei aus dem Rotlichtmilieu") recht eindrucksvoll. Auch hier dominiert im Grunde die actionlastige Handlung. Doch die eingestreuten Sexszenen wirken großzügiger und pikanter inszeniert. (2)

Im Laufe seiner Abenteuer bekommt Jody J. Baldwin es mit den unterschiedlichsten Spitzbuben zu tun. Er hilft alten Freunden aus der Not oder findet für seine Kunden verschwundene Töchter wieder, die in eine Sekte für freie Liebe geraten sind. Für eine CIA-Agentin fliegt Magnum sogar nach Kuba, um ihre jüngere Schwester zu finden (Ausgabe #6). Allein diese Konstellation sorgt für das eine oder andere Schäferstündchen.

Auch die Mitstreiter von Magnum tragen zur Spannung der Geschichten bei. Da wäre zum einen seine Sekretärin Luna, die im Laufe der Serie zu einer echten Freundin wird. Trotzdem muss sie sich von Baldwin den einen oder anderen Macho-Spruch aus den 1980ern anhören. Dass sie eine ehemalige Prostituierte ist, wird von ihrem Chef auch gerne in Gespräche eingeworfen, zum Beispiel: "Da ist sie eine Woche ungevögelt, schon bekommt sie schlechte Laune ..." Leider ist Luna auch extrem eifersüchtig auf die weibliche Konkurrenz, die Magnum im Laufe seiner Abenteuer näherkommt.

Zum anderen wäre da der skrupellos agierende Assistent Puertorico. Er tötet die Feinde seines Bosses mit sadistischer Grausamkeit und ohne Skrupel und ist zudem ein heimlicher Voyeur, der es genießt, seinen Chef bei dessen zahlreichen sexuellen Abenteuern auszuspionieren. Bereits nach der ersten Geschichte fragt man sich, warum Magnum überhaupt noch mit Puertorico zusammenarbeitet. Aber irgendjemand muss die abgetrennten Köpfe und Leichen ja entsorgen.

Zuletzt sollte erwähnt werden, dass die Geschichten in "Fox" wie "44 Magnum" den Zeitgeist der 1980er Jahre widerspiegeln. Aus heutiger Sicht wirken manche Dialoge und Handlungen zynisch, sexistisch und politisch inkorrekt.


Die spanischen Ausgaben wurden wieder von Ediciones Zinco S.A. übernommen, die in den Jahren 1985 und 1986 13 Ausgaben im "bewährten" größeren Heftformat von 17 x 25 cm veröffentlichten.

Die spanischen Hefte enthielten zwei unterschiedliche Serien. Zum einen "44 Magnum" und zum anderen O’Jack (in Italien unter Kondor bekannt, dort erstmals erschienen 1983). Hierbei handelt es sich um eine erotische Parodie, angelehnt an die berühmten Fernsehserie "Kojak" aus den späten 1970er Jahren. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass der "Look-alike"-Held der Serie dem Schauspieler Telly Savalas durchaus ähnlich sieht.

Zu den Zeichnern von "O’Jack" zählte unter anderem der italienische Künstler Gabriele Carosi (1956–1988), der mit seinen Arbeiten für die Serie "Brujeria" (in Italien unter dem Titel "Stregoneria") bereits in der spanischen Ausgabe von "Bionika" vertreten war (als Zweitgeschichte). Carosi war bereits im Alter von 14 Jahren für Edifumetto tätig. Er zeichnete zudem einzelne Ausgaben der Serien "Fatti Oggi", "Attualità nera", "Telenovela vietata" und "Macabro" (vier Ausgaben). Er verstarb 1988 im Alter von nur 31 Jahren bei einem Verkehrsunfall.

Das Cover der spanischen "44 Magnum"-Ausgabe Nr. 1 wurde dem italienischen Sammelband entnommen. Da Zinco mehr Cover benötigte, wurden die Reihen, wie schon bei der Serie "Fox", vom Künstler Roberto Molino geschlossen.

Die spanische "44 Magnum"-Ausgabe Nr. 11–13 beinhaltet die Geschichten aus dem italienischen Supplement. Zudem hat Zinco die Serie nochmals in drei Sammelbänden zusammengefasst (1985/1986) veröffentlicht.

Wie schon bei anderen Zinco-Veröffentlichungen fehlen auch in "44 Magnum" wieder einzelne Bilder. Das bestehende italienische Material wurde recht grob auf das angestrebte größere Seitenformat mit mehr Bildern pro Seite (meist sechs Stück) zusammengebaut.

So erfährt der spanische Leser in der ersten Ausgabe zum Beispiel durch ein entferntes Originalbild nicht, dass Luna eine ehemalige Prostituierte ist. Weiter fehlt eine kurze Szene, in der sich Magnum eine Zigarette anzündet (warum?). Zum Teil wurden sogar ganze Handlungssequenzen mit Dialogen entfernt.

Auch die sexuellen Handlungen wurden stark gekürzt. In einer Szene wird Magnum (und dem Leser) sogar ein abschließender spritziger "Höhepunkt" verwehrt.

Zwar verzichtet Zinco in einigen Ausgaben auf seine beliebten "Soundwörter" über den Geschlechtsteilen (in Aktion), trotzdem wird nicht komplett auf dieses Verfahren verzichtet. In späteren Ausgaben verwundert es, dass weibliche Geschlechtsteile sowie orale Handlungen bei Frauen unzensiert gezeigt werden.

Insgesamt wirken alle spanischen (Innen-)Seiten kleinteilig, unharmonisch und schäbig. Somit sind die spanischen Zinco Ausgaben von "44 Magnum" nicht zu empfehlen.


Italienische Veröffentlichungen/Italian Publications:
Titel (Title) / Nummer (Number):

"Omicidio al Seaquarium" #1, "Fuochi d'artificio" #2, "Braccato" #3, "L'ereditiera" #4, "I seguaci di Sharna" #5, "Al sole di Cuba" #6,"La vendetta della lesbica" #7, "I teppisti della notte" #8, "Per un pugno di mosche" #9, "Incarico pericoloso" #10 - und ein Supplement (228 Seiten/Pages) "44 Magnum - La morte in agguato" (same month as issue #7). (3)

Links:
Bibliografia Germano Bonazzi comicbox.it
Tebeosfera Magnum
Spanish website about the series "Sukia"
Italienische website about Gabriele Carosi

Quellen/Sources:
(1) SEX and HORROR - The Art of Emanuele Tagietti
(2) Zero in Condotta
(3) Guida Al Fumetto Italiano

2025

44 Magnum

The 44 Magnum series was published by Edifumetto. The "mini" series was published from January to October 1984 and comprised a total of ten issues. The series is about former CIA agent and current private detective Jody J. Baldwin, alias "44 Magnum", who works in Miami (Florida). Visually, he is based on the American actor Tom Selleck in his time as a TV star in the series "Magnum, P.I.".

As with the "Fox" series, Germano Bonazzi was responsible for the interior illustrations and Emanuele Taglietti for the covers (Further information about the artists can be found here).

The team at Edifumetto has always had a sense of what's popular in the Italian media, and they were quick to incorporate this into their comics. This series, in which a former CIA agent becomes a private detective, was clearly inspired by the hugely popular 1980s U.S. TV series Magnum, P.I., starring Tom Selleck — but with the publisher's trademark eroticism and nudity to spice up the action. (1)

Taglietti was commissioned to design a Selleck-like character for the covers. He recalls that it was difficult to find suitable templates for his illustrations. "In this day and age of the internet, it's easy to find hundreds of pictures of celebrities. Back then, however, they were not so readily available, especially when it came to foreign stars. I had to flip through dozens of magazines to find photos of Tom Selleck." (1)

The variable quality of the comic pages is likely due to the fast pace of production. Nevertheless, Bonazzi's style is clearly superior to that of many other productions from that era. The rough, sketchy brushstrokes are perfectly suited to this type of "crime sex story".

However, the readership did not accept these "look-alikes". At least not American male "heroes" like Sylvester Stallone, Tom Selleck, or Telly Savalas.

European "look-alikes" like the beautiful Italian actress Ornella Muti in "her" series Sukia fared better (153 issues + 6 extras, 1978–1988, Edifumetto). Though the sex scenes per issue were sparse, readers enjoyed the erotic and horror adventures of the vampire Sukia.

Equally successful was the series Playcolt, featuring French actor Alain Delon as the handsome billionaire and playboy Alan Velon. The series ran for 128 issues! Easter egg: The protagonist lives on his own island shaped like a shark: Barracuda Island. The publisher, Edifumetto, has a shark in its logo.

The "44 Magnum" series has decent scripts that work well as a noir action comic. Edifumetto boss Renzo Barbieri wrote them himself. The stories are captivating and have one or two twists. They would have a very high erotic potential if the sex scenes weren't staged so hastily with such limited content. They seem like fleeting vignettes. There are often only two or three short erotic scenes per episode.

The same thing happened in the series "Fox", in which action and thriller plots predominate and eroticism provides only a fleeting moment. Both series had short lifespans because the audience quickly became bored after the initial curiosity about buying a porn comic featuring a film and TV star wore off.

The series Quei due della luce rossa (roughly translated as "The Two from the Red Light District"), for example, impressively demonstrates that the combination of sex and crime can be successful. Here, too, the action-heavy plot dominates. However, the interspersed sex scenes are more generously and piquantly staged. (2)

Throughout his adventures, Jody J. Baldwin encounters a variety of rogues and criminals. He helps old friends out of trouble and finds missing daughters who have fallen into a free love cult. Magnum even flies to Cuba to help a CIA agent find her younger sister (issue #6).

Magnum's companions also contribute to the excitement of the stories. Firstly, there is his secretary Luna, who becomes a real friend over the course of the series. Nevertheless, she has to listen to one or two macho remarks from the 1980s from Baldwin. The fact that she is a former prostitute is also often interjected into conversations by her boss, for example: "She hasn't had sex for a week and she's already in a bad mood ..." Unfortunately, Luna is also extremely jealous of women who get close to Magnum during his adventures.

On the other hand, there is Puertorico, the unscrupulous assistant. He kills his boss's enemies with sadistic cruelty and without hesitation. He is also a secret voyeur who enjoys spying on his boss during his sexual encounters. After the first story, one wonders why Magnum continues to work with Puertorico. But someone has to dispose of the severed heads and corpses.

Nevertheless, it should be noted that the stories in "Fox" and "44 Magnum" reflect the zeitgeist of the 1980s. From today's perspective, some of the dialogue and behaviour seem cynical, sexist and politically incorrect.


Ediciones Zinco S.A. took over the Spanish issues again, publishing 13 issues (1985 and 1986) in the larger booklet format of 17 x 25 cm.

The Spanish issues contained two different series. One was "44 Magnum", and the other was O'Jack (known in Italy as Kondor and first published there in 1983). The latter is an erotic parody based on the famous late-1970s TV series "Kojak". Not surprisingly, the "look-alike" hero looks a lot like the actor Telly Savalas.

The illustrators of "O'Jack" included the Italian artist Gabriele Carosi (1956–1988), whose work for the "Brujeria" series (published in Italy as "Stregoneria") was featured in the Spanish edition of "Bionika" as a second story. Carosi began working for Edifumetto at age 14 and also drew individual issues of the series "Fatti Oggi", "Attualità Nera", "Telenovela Vietata", and "Macabro" (four issues). Carosi died in a traffic accident in 1988 at the age of 31.

The cover of the first Spanish edition of "44 Magnum" was taken from the Italian anthology. As Zinco needed more covers, artist Roberto Molino filled in, as he did with the "Fox" series.

The Spanish "44 Magnum" issue no. 11-13 contains stories from the Italian supplement. Zinco also republished the series in three anthologies in 1985 and 1986.

As with other Zinco publications, “44 Magnum” is missing individual panels. The existing Italian material was roughly assembled to fit the larger intended page format, which has more panels per page (usually six).

For example, in the first issue, the Spanish reader does not learn that Luna is a former prostitute because an original panel was removed. A short scene in which Magnum lights a cigarette is also missing (why?). In some cases, entire dialogue sequences have been removed.

Sexual acts have also been severely abridged. In one scene, both Magnum and the reader are denied a final, juicy "climax".

Although Zinco omits its popular "sound words" over the genitals in some issues, this practice has not been completely dropped. Surprisingly, female genitalia and oral sex are shown uncensored in later issues.

Overall, all pages appear ungenerous, inharmonious and shabby. Therefore, the Spanish Zinco editions of "44 Magnum" are not recommended.

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